Im Oktober 2021 fiel im Kreis Euskirchen der offizielle Startschuss für den neuen Mobilitätsdienst „Eifel CarSharing“, der in allen Kommunen des Kreises angeboten wurde. Einer der Gründe für die Einrichtung des Carsharing-Systems war die Unterstützung der durch die Flutkatastrophe im Juli 2021 betroffenen Menschen. Damit konnte eine Alternative zum Neukauf eines Autos angeboten werden. Wegen der hohen Nachfrage in einzelnen Kommunen, darunter auch in Zülpich, wurde das zunächst auf sechs Monate befristete Angebot um weitere sechs Monate verlängert.
Wegen der erfreulichen Nutzerzahlen sprach sich der Rat der Stadt Zülpich nach Ablauf des Projektes mehrheitlich für die Schaffung eines vergleichbaren Angebotes in Eigenregie aus. Ab 01. September 2023 werden nun an zwei Standorten in Zülpich jeweils zwei und damit doppelt so viele Fahrzeuge als beim vorangegangenen Projekt für die zeitlich begrenzte Nutzung zur Verfügung stehen. Diese werden wieder am Adenauerplatz und am Bahnhof (Krefelder Straße) stehen. Es handelt sich um Kompaktfahrzeuge, zum Beispiel Renault Clio oder von der Größe her vergleichbare Modelle.
Der Carsharing-Dienstleister cambio Rheinland aus Köln konnte die öffentliche Ausschreibung der Stadt Zülpich für sich entscheiden und wird die Fahrzeuge sowie die Buchungssoftware zur Verfügung stellen und unterhalten. Laurenz Miehe, Standortmanager Eifel bei cambio, zeigt sich zuversichtlich: „Wir sehen bereits in anderen Kommunen in der Nähe, dass geteilte Mobilität auch abseits der großen Städte funktionieren kann. Wir bieten unseren Nutzerinnen und Nutzern eine bequeme und kostengünstige Möglichkeit, ein Fahrzeug zu nutzen, ohne es besitzen zu müssen.“
„Laut einer Studie des Bundesverbandes CarSharing ersetzt jedes Carsharing-Auto im Mittel 15 private Fahrzeuge und sorgt für deutlich weniger CO2-Emissionen. Denn Carsharing wird meist nur dann genutzt, wenn wirklich ein Auto gebraucht wird. Private Fahrzeuge dagegen werden aus Bequemlichkeit häufig auch für kurze Strecken genutzt“, weiß Bürgermeister Ulf Hürtgen. „Deshalb freue ich mich, dass wir mit der Wiederaufnahme und Erweiterung des Carsharing-Angebotes in Zülpich auch einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leisten können.“
Das Projekt ist zunächst auf eine Laufzeit von drei Jahren beschränkt und mit 60.000 Euro vom Land NRW gefördert.
cambio Rheinland ist Teil der gleichnamigen Unternehmensgruppe, die im Jahr 2000 aus den Anfang der 1990er gegründeten Carsharing-Initiativen in Aachen, Bremen und Köln hervorging und heute 190.000 Kunden in mehr als 100 Städten in Deutschland und Belgien mit individueller Mobilität versorgt. Ihre Kompetenz als Carsharing-Anbieter fußt also nicht nur auf mehr als drei Jahrzehnten Erfahrung, sozusagen seit Beginn des kommerziellen Carsharings in Deutschland, sondern auch auf der Größe und Routine der gesamten Unternehmensgruppe. An 1.600 Stationen betreibt cambio 4.600 Fahrzeuge.